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Spektakuläre Feuerwehrübung

Luftige Höhen sind nicht für jedermann... © Berufsfeuerwehr Linz

#EINBLICK | Der berufliche Weg des Feuerwehrmanns ist geprägt von intensiver Ausbildung und laufenden Übungen in allen möglichen Bereichen. Für angehenden Höhenretter wurde im Juli von der Berufsfeuerwehr Linz eine spezielle und spektakuläre Übung auf der Schachermayer Baustelle durchgeführt.

 

Am Programm stand die Rettung des Kranfahrers, der laut Übungsannahme einen Herzinfarkt erlitten hatte und möglichst schnell und sicher von der Kranführerkabine auf den sicheren Boden zur weiteren Versorgung gebracht werden musste. Diese komplexe und schwierige Übungsannahme ist in der praktischen Umsetzung eine große körperliche wie auch logistische Herausforderung. Die Anwärter wie auch der Kommandant sowie der Kranfahrer und der Gehilfe sind hierbei gleichermaßen gefordert und haben die Übung gemeinsam perfekt gemeistert.

Bergung & Ablauf

Die Lage der Kranführerkabine ist bei älteren Modellen meist ganz oben in direkter Falllinie der Tragkonstruktion angeordnet, wohingegen bei neuen Modellen die Kabine schon seitlich an der Tragkonstruktion befestigt wurde, um eine einfachere Bergung zu ermöglichen. Das etwas ältere Modell auf der Baustelle forderte somit das Team der Berufsfeuerwehr auf allen Ebenen. Das enge Platzangebot im oberen Bereich machte eine Bergung aus der Kabine nach oben notwendig, um den Verletzten in die richtige Position bringen zu können. Je nach Zustand des Patienten kann dieser entweder mit einem Rettungstuch oder einer sogenannten Schleifkorbtrage geborgen werden.

Zu Beginn der Rettung stieg ein Retter auf, um zu sehen, wie es dem Kranfahrer geht und in welchem Zustand er sich befindet. Zwei andere Retter kamen nach und bauten ganz oben im hinteren Bereich des Auslegerarms beim Gewicht einen Umlenkpunkt der oberhalb der Krankabine positioniert wurde und zwei fixe „Stände“ mit jeweils zwei Ankerpunkten. Alles wird redundant (doppelt) abgesichert, um im Notfall eine zweite Sicherungskette zu haben. Danach bauten die Spezialisten noch einen Flaschenzug, um den Verletzten von der Krankabine zum Auslegarm zu heben. Dann wurde der Flaschenzug ausgebaut und der Verletzte passiv nach unten abgeseilt. Die gesamte Bergung spielte sich in einer Höhe von 55 – 60 Meter ab und verlangte den Beteiligten vor allem psychisch einiges ab.

Mut & Können

Der Patient wird an jeweils einem statischen und einem dynamischen Seil nach unten gelassen, um auch hier wieder die notwendige Sicherheit und Redundanz garantieren zu können. „Wir sind sehr dankbar, hier auf der Schachermayer Baustelle unsere anspruchsvolle Übung umsetzen zu können. Herr Mahringer hat uns als Polier ausgezeichnet eingewiesen und dabei auf allen Ebenen großartig unterstützt. Großer Dank gilt auch dem Kranfahrer, der für die Notfallübung extra länger geblieben ist und den perfekte Patienten für uns gespielt hat. Diese großartige und anspruchsvolle Übung war für uns ein voller Erfolg, für den wir als Berufsfeuerwehr sehr dankbar sind“, erzählt Ausbildner Walter Weidinger von der Linzer Berufsfeuerwehr.

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