Schon der griechische Universalgelehrte Archimedes erkannte um 250 v. Chr. das Potenzial des Gewindes. Seine „Archimedische Schraube“ war allerdings weniger ein Verbindungselement als vielmehr ein Förderinstrument für Wasser. Ein gewundenes Rohr, das durch Drehen Flüssigkeit nach oben transportierte. Bis heute wird dieses Prinzip bei Pumpen eingesetzt. Doch der Gedanke, zwei feste Elemente durch eine spiralförmige Bewegung dauerhaft und kraftvoll zu verbinden, war geboren. Über viele Jahrhunderte hinweg tüftelten Handwerker an Metall- und Holzverbindungen, setzten einfache Schrauben ein – doch deren Herstellung war mühsam, teuer und alles andere als präzise. Jede Schraube ein Unikat. Kompatibilität? Fehlanzeige.
Standardisierung
Inmitten der Aufbruchsstimmung trat Henry Maudslay auf den Plan. Der gelernte Schlosser und Maschinenbauer wurde mit der ersten industriell nutzbaren Drehbank zur Herstellung von Schraubengewinden mit gleichbleibender Präzision bekannt. Maudslay konstruierte eine Maschine mit Kreuzsupport und Leitspindel – Mechanismen, die eine präzise Führung des Schneidwerkzeugs entlang der Achse des Werkstücks ermöglichten. Das Ergebnis: Schrauben mit genormtem Gewinde – serienmäßig herstellbar und untereinander austauschbar.
(Autor: Andreas Prammer, )