Herr Siegel, was macht dieses Bauprojekt im Vergleich zu bisherigen Bauvorhaben auf dem Schachermayer-Areal architektonisch und funktional so besonders?
HS: „Die Aufgabenstellung war von Beginn an ambitioniert. Es ging darum, unser Areal zukunftsfit zu machen und gleichzeitig auf die bestehenden logistischen und infrastrukturellen Herausforderungen Rücksicht zu nehmen. Neben neuen, flexiblen Büroarbeitsplätzen entstehen hochmoderne Logistikflächen, eine neue Kommissionierungszone sowie Lagerflächen für bestimmte Produktbereiche. Besonders die Integration dieser Funktionen unter Berücksichtigung bestehender Betriebsprozesse macht SCH2024 so einzigartig.“
Welche Herausforderungen mussten Sie bei der Planung und Umsetzung meistern?
HS: „Eine der größten Herausforderungen war und ist zweifellos die Bauausführung im laufenden Betrieb. Um diesen Betrieb nicht zu gefährden, haben wir sehr präzise Zeitpläne entwickelt, Umleitungs- und Sicherheitskonzepte erstellt und mit allen beteiligten Abteilungen permanent abgestimmt.“
Welche konkreten Funktionen wird das Gebäude nach Fertigstellung erfüllen?
HS: „Der Kernbereich ist die Erweiterung der Kommissionierung auf eine Bruttogeschoßfläche von rund 22.000 m² auf vier Geschoßen, die dringend benötigt wurde, um das stetig wachsende Auftragsvolumen weiterhin effizient abwickeln zu können. Gleichzeitig entsteht ein neues, automatisiertes Hochregallager für rund 4.000 Großpaletten. Zudem werden rund 1.500 m² neue Büroflächen geschaffen, die als Holzkonstruktion über der Geschäftsleitung ausgeführt werden. Wir schaffen hier also eine vielseitig nutzbare Infrastruktur, die auch in Zukunft noch Platz für Neues lässt.“
Welche Bedeutung nimmt SCH2024 in einer langfristigen Perspektive von Schachermayer ein?
HS: „Schachermayer verfolgt seit jeher das Ziel, durch höchste Lieferfähigkeit, optimierte Logistik und besten Service Kunden langfristig zu binden. Mit SCH2024 wird gezielt in diese Stärken investiert. Durch die Erweiterung und Automatisierung der Kommissionierung sowie der Integration des neuen Sperrgutlagers werden die Kapazitäten spürbar erhöht. Gleichzeitig können kürzere Lieferzeiten und noch präzisere Auftragsabwicklung gewährleistet werden. Außerdem schafft die Erweiterung der Büroflächen moderne Arbeitsplätze, die den wachsenden Anforderungen an Kommunikation, Teamarbeit und flexible Arbeitswelten gerecht werden. Das Projekt ist somit ein Meilenstein auf dem Schachermayer-Weg zu noch mehr Effizienz, Qualität und Kundennähe.“
Nachhaltigkeit ist heutzutage ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Bauplanung. Welche Aspekte wurden hier besonders berücksichtigt?
HS: „Wir versuchen, so nachhaltig wie möglich zu bauen – müssen uns allerdings immer wieder an die Voraussetzungen und Möglichkeiten vor Ort anpassen. Nachdem eine durchgehende Holzkonstruktion aus statischen und bautechnischen Gründen nicht umsetzbar war, wurde schließlich ein Kompromiss daraus. Die zusätzliche Lagerhalle wird als Massivbau in Stahl-Beton umgesetzt. Die Aufstockung über der Geschäftsleitung hingegen wird als Holzkonstruktion ausgeführt, mit allen nachhaltigen Vorteilen und Anbindung an die Grundwassernutzung/Brunnenkühlung aus dem Projekt 2012. Ziel war es auch hier, nicht nur kurzfristig Kosten zu sparen, sondern dauerhaft Ressourcen zu schonen und den CO2-Fußabdruck zu minimieren.“
Dieser Bau soll ja auch zukünftige Entwicklungen im besten Fall mitbedenken. Wie flexibel ist SCH2024 hinsichtlich späterer Anpassungen?
HS: „Genau diese Flexibilität war von Anfang an ein zentrales Planungsziel. Wir haben eine Tragstruktur gewählt, die spätere Umnutzungen oder Erweiterungen problemlos ermöglicht.“
(Autor: Andreas Prammer, )