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Raintime: Unsere Zukunft liegt im Nebel

Bei der EXPO 2021 wurde Raintime auch damit beauftragt, den Singapur-Pavillon mit Hochdrucknebelsystemen zu kühlen. © Goh Yu Han/Salad Dressing

#PRAXIS | Es ist eine Tatsache, dass die Temperaturen aufgrund des Klimawandels immer weiter steigen. Es ist aber auch Fakt, dass wir alle JETZT etwas dagegen tun können. Das niederösterreichische Unternehmen Raintime packt seit 2003 dieses Problem bei der Wurzel und trägt mit seinen Hochdrucknebelsystemen direkt zur Kühlung bei. Zuletzt sogar bei der EXPO in Dubai.

Jetzt ist immer die beste Zeit, um auf Basis vergangener Erfahrungen die Zukunft noch schöner und lebenswerter zu gestalten, sagt Alfred Janousek, Geschäftsführer von Raintime und Pionier der ersten Stunde. Was er damit meint? Raintime sorgt seit mittlerweile 19 Jahren banal gesprochen für kühlere Luft und ein angenehmeres Klima. Zum einen mit Hochdrucknebel-Systemen, zum anderen mit grünen Wänden im urbanen Raum oder Nebelanlagen gegen Staub, Geruch oder für kontrollierte Bedingungen zum Beispiel bei der Weinlagerung oder in Tiergehegen wie dem Orang-Utan-Klettergarten im Tiergarten Schönbrunn.

EXPO 2021

Große internationale Aufmerksamkeit erlangte Raintime bei der EXPO 2015 in Mailand, als man im Österreich Pavillon eine Waldfläche von 560 m2 mit Verdunstungskühlung, aber ohne Klimageräte, technisch unterstützt hat. Sieben Jahre später durfte man in Dubai bei der EXPO 2021 nicht nur den Österreich-, sondern auch den Singapur-Pavillon „kühlen“ und ging sogar noch einen Schritt weiter, erzählt Christian Cech, Projektmanager bei Raintime: „Dieser Pavillon hatte nur eine Seitenwand, der Rest wurde durch entsprechende Bepflanzung eingegrenzt. Durch unser Dry Mist-Verfahren (feinst zerstäubtes Wasser) und entsprechendes Klima Engineering (Energie großteils aus Fotovoltaikanlagen) konnten wir ein optimales Überleben der Pflanzen sichern und es entstand ein richtiges Mikroklima. Mittlerweile nisten sogar Vögel in diesem Pavillon.“

Ressourcen nutzen

Er selbst sagt, er ist ein „Herzbluttechniker mit grünem Daumen“, daher geht es für ihn immer darum, die Verbindung von Technik und Natur mit entsprechendem Klimaengineering als Schlüssel zu sehen, um in Städten oder heißen Ländern lebenswerte Oasen zu schaffen. Das Firmengebäude von Raintime in Münchendorf in der Nähe von Wien ist das beste Beispiel dafür: Vor zwei Jahren neu gebaut, sind Wasser und Nachhaltigkeit oberste Prämisse. Natürlich hat der Firmensitz eine Dachbegrünung, verfügt über eine Fotovoltaikanlage, Regenwasser wird für die Toilette genutzt, die Sommerterrasse wird von einer Nebelkühlung „klimatisiert“.

12.000.000 Tropfen

Technisch gesehen wird bei der Nebelkühlung Wasser mit sehr hohem Druck durch sehr feine Düsen gepresst. Ein Wassertropfen mit vier Millimeter Durchmesser wird dabei in 12.000.000 Nebeltröpfchen zerstäubt. Damit gelingt es, auch heiße Tage erträglich zu machen und das mit sehr geringem Energieund Wasserverbrauch. Zudem bindet Nebel auch Staub und Gerüche auf sehr effiziente und wirtschaftliche Weise und wird auf Baustellen, in der Industrie, der Produktion und Wiederverwertung eingesetzt. Im urbanen Gebiet setzt Raintime auch auf „hängende Gärten“. So wird mit grünen Wänden entlang der Hausfassade Kohlendioxid gebunden, Sauerstoff produziert, Staub und schädliche Inhaltsstoffe der Luft werden vom dichten Grün festgehalten. Nur eine der vielen Raintime-Lösungen für klimatechnische Herausforderungen unserer Zeit.

Pioniergeist

Raintime wurde 2003 von einem Visionär seines Fachs gegründet. „Sein Pioniergeist ist enorm“, sagt Christian Cech über CEO Alfred Janousek. Er ist Meister im Landschaftsbau und hat das richtige Gefühl für die entsprechenden Innovationen. Mittlerweile hat sich Raintime weltweit einen Namen gemacht. Alleine durch Montagearbeiten, die über Wochen gehen, erweitert sich das Netzwerk beispielsweise anlässlich einer EXPO-Teilnahme. Projekte in der gesamten Europäischen Union, aber auch in der Schweiz, Doha, Indien, Australien oder den Cayman Islands sind für das Unternehmen aus Leopoldsdorf keine Seltenheit mehr.

MEHR INFORMATION: Raintime

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